Rückblick

Keddigkeit

Vortrag
Unsere Heimat zur Bayernzeit - 1816 bis 1956 - Bayern und Pfalz im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert


Veranstaltungsort:
Carolinensaal/Alter Friedhof
Buchsweiler-Tor-Platz , 66953 Pirmasens
23. März 2020 | 19.30 Uhr
Veranstalter: Bezirksgruppe Pirmasens


Vortrag von Jürgen Keddigkeit, Kaiserslautern

Am Montag, 23. März 2020, 19.30 Uhr, findet im Carolinensaal in Pirmasens der nächste Vortrag beim Historischen Verein statt. Jürgen Keddigkeit aus Kaiserslautern spricht zum Thema „Unsere Heimat zur Bayernzeit - 1816 bis 1956“.  

„Das Land, in dem einst die Wiege des erlauchten Herrschergeschlechts gestanden“, mit diesen Worten gratulierte die Pfalz, vertreten durch drei Mitglieder des politischen Gremiums „Landrath der Pfalz“ (heute: Bezirksverband Pfalz), den Frankenthaler Arzt Dr. Wilhelm Zöller, den Pirmasenser Bankier August Schneider sowie den Abgeordneten Christian (oder Johann) Janson, ihrem beliebten Prinzregenten Luitpold in München zu seinem 70. Geburtstag am 12. März 1891 in einer Urkunde, die zu dem Ehrengeschenk – eine wertvolle Goldschmiedarbeit des „Turms bei Kaub“ – des Landrates an den Jubilar gehörte.

Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wäre eine solche Gabe eher unwahrscheinlich gewesen, schließlich war das Verhältnis der anfangs 430 000 Einwohner der Pfalz zu den neuen Herren, dem Königreich Bayern, lange Zeit gespannt. König Maximilian Joseph I. hatte am 1. Mai 1816 mit dem „Besitzergreifungspatent bezüglich der königlich bayrischen Gebiete auf dem linken Rheinufer“ eher unwillig eine von kriegerischen Ereignissen und auch von den Franzosen ausgeplünderte Region übernommen, das überdies eine miserable Infrastruktur aufwies. Wirtschaftliche Not, Auswanderungswellen und politischer Widerstand (Hambacher Fest und Pfälzische Revolution 1848/49) waren in der Region unübersehbar.
Doch in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hatte sich wirtschaftliche, soziale und politische Situation grundlegend geändert. Die Pfalz war einer der beiden Regierungsbezirke in Bayern, der am intensivsten von Gewerbe und Industrie geprägt waren. Bei der Anzahl der Großbetriebe lag die Pfalz in Bayern auf Platz 3 und 1882 - 1907 besaß die Chemieindustrie der Region eine Spitzenstellung in Deutschland. Auch das Verkehrswesen, insbesondere der Eisenbahnbau, hatte große Fortschritte gemacht.

Diesen Wechsel zu beleuchten, die Gründe und das Handeln der damals politisch Verantwortlichen – einerseits des volkstümlichen Prinzregenten Luitpold“ und anderseits des „Landraths der Pfalz“ – darzustellen und zu hinterfragen, ist das ebenso das Ziel des Vortrags, wie die Entstehung eines „pfälzischen Regionalbewusstseins“ zu beleuchten.

Der Eintritt zu der Vortragsveranstaltung ist frei.
 


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