Rückblick

Vortrag
Dr. Michael Kirchschlager (Deutsche Burgenvereinigung, Marksburg Braubach), Bliden und Steinbüchsen als Burgenbrecher. Neue Untersuchungen zu den Großfernwaffen des Mittelalters und deren Steinmunition


Veranstaltungsort:
Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels
Meßplatz 1 , 76855 Annweiler am Trifels
18. Juni 2025 | 18.30 bis 20.00 Uhr


Sehr geehrte Damen und Herren,
 
hiermit möchte ich Sie ganz herzlich zum nächsten Vortrag der Reihe „Junge Mittelalterforschung“ des Museums unterm Trifels am
 
Mittwoch, 18. Juni 2025, 18.30 Uhr
 
 
im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels einladen.
 
Die Blide zählt zu den mechanischen Großfernwaffen und stellt die bedeutendste militärtechnische Entwicklung des Mittelalters dar. Konstruktiv ist sie aus Ziehkraft-Schleudern (Mangen, Petrarien) über Hybridtypen (Trabucium, Tribock) entstanden. Als Munition dienten hauptsächlich Blidensteine, aber auch chemische (Brandmittel) und biologische (tote Tiere, Pestleichen) Kampfmittel. Aufgrund der Fähigkeit der Blide, als Fernwaffe Tag und Nacht auf 250 bis 400 Meter Entfernung (Gebrauchswurfweite) treffsicher und mit großer Zerstörungskraft gegnerische Befestigungen zu bekämpfen, kann man auf hohe militärische Effizienz schließen. Das Haupteinsatzgebiet von Bliden in Deutschland, wo sie etwa ab dem Jahr 1240 verwendet wurden, war die Bekämpfung von Adelsburgen. Allerdings wurden jene auch gegen Städte eingesetzt.
Erst mit dem Aufkommen der großen Steinbüchsen um 1380 ging die Nutzung der Bliden als Fernwaffen in den folgenden hundert Jahren nach und nach zurück. Bis ins 15. Jahrhundert hinein kamen beide Großfernwaffen noch in Kombination zum Einsatz. Architektonisch reagierte man mit neuen Bauformen: Es entstanden die Schildmauer und der fünfeckige Turm mit einem bugförmigen Grundriss. Der Aufwand einer Belagerung mittels einer oder mehrerer Bliden, die damit verbundenen Kosten und die zahlreichen Nachweise von erfolgreichen Blideneinsätzen belegen den hohen militärischen Nutzen. Dennoch muss die Effizienz immer im Zusammenhang mit der jeweiligen fortifikatorischen Entwicklung und der Art der belagerten Befestigung sowie den Abwehrmaßnahmen gesehen werden.
Dr. Michael Kirchschlager (Deutsche Burgenvereinigung, Marksburg Braubach) stellt die beiden Waffentypen in seinem Vortrag Bliden und Steinbüchsen als Burgenbrecher. Neue Untersuchungen zu den Großfernwaffen des Mittelalters und deren Steinmunition vor und präsentiert aktuelle Forschungen zu diesem spannenden Themenfeld.
 
Die im Verbund mit dem Deutschen Historischen Institut Paris, dem Kunsthistorischen Museum Wien, dem Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg, dem Institut für Personengeschichte in Bensheim, der Bezirksgruppe Landau des Historischen Vereins der Pfalz, der VHS Annweiler und dem Verein Trifelsfreunde e.V. als Kooperationspartnern veranstaltete Reihe ist ein Forum zur Präsentation aktueller archäologischer, historischer und restauratorisch-konservatorischer Forschungen bzw. Forschungsergebnisse.
 
Die Vorträge finden im Zeitraum 18. Juni 2025 bis 17. Juni 2026 jeweils mittwochs um 18.30 Uhr im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels (in Bahnhofsnähe) statt. Das Programm finden Sie hier: https://www.vg-annweiler.de/tourismus/museen/museum-unterm-trifels/flyer-junge-mittelalterforschung-2025-2026.pdf
 
 
Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei.
 
 
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

 


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